aufzeichnung vom 26. april 2022

Grosse Photovoltaikanlagen – clever Strom erzeugen

Fragen und Antworten aus dem Webinar

Technische Fragen zu Photovoltaikanlagen

Die meisten Photovoltaik-Panels kommen heutzutage aus dem asiatischen Raum. Es gibt ganz wenige Hersteller in Europa oder Amerika. Die Firmen 3S Solarplus (Meyer Burger) und Sunage (SUNAGE | Solar Building Skin) im Tessin stellen in der Schweiz Photovoltaikpanels für Anlagen mit hohen ästhetischen Anforderungen her.

Ja, man nennt dies Degradation und es ist ein physikalischer «Alterungseffekt» bei Photovoltaik-Panels. Dieser Wert ist bei jedem Panel im Datenblatt aufgeführt. Hersteller geben eine Leistungsgarantie (zum Beispiel 85% der Leistung vom ersten Jahr wird nach 25 Jahren noch garantiert). Die jährliche Leistungsabnahme (Degradation) bei kristallinen Modulen liegt bei ca. 0.5%. Bei Dünnschichtpanels ist die Degradation im ersten Jahr sehr hoch (bis zu 25%) und anschliessend vernachlässigbar klein.

Die meisten Panels funktionieren auch nach 25 Jahren noch sehr gut und es kann eine Lebensdauer von 30-35 Jahren erwartet werden. Anschliessend können die Panels entsorgt werden. Beim Kauf wird eine vorgezogene Recyclinggebühr verrechnet (analog Elektronikartikel) und die fachgerechte Entsorgung wird von SENS eRecycling in der Schweiz gewährleistet. Die Module können komplett recycelt werden.

SAK hat mehr als 30 dieser grossen Photovoltaikanlagen in Betrieb.

Wir setzen Wechselrichter von verschiedenen Herstellern ein. (z.B. Huawei, Fronius, SMA, ABB...). Wir empfehlen nur Produkte von grossen, namhaften Herstellern einzusetzen.

Photovoltaikanlagen benötigen wenig Unterhalt. SAK macht periodisch (alle 5 Jahre) Thermographie-Aufnahmen mittels Drohnenflügen, um schadhafte Module/Zellen zu ermitteln. Weiter ist jährlich eine visuelle Kontrolle sinnvoll. Alle Wechselrichter sind bei SAK elektronisch überwacht und senden Fehlermeldungen direkt an unser Leitsystem. Unsere Mitarbeitenden kümmern sich um die Behebung.

Falls bei der Scheune kein Netzanschluss besteht, so muss eine Photovoltaikanlage für den Inselbetrieb gebaut werden. Sie benötigt spezielle Produkte. Solche Anlagen sind heute erhältlich, aber etwas teurer.

Gelangen wir an den Punkt, dass wir viel zu viel Solarstrom produzieren, so können wir diesen benutzen, um beispielsweise über einen Elektrolyseur Wasserstoff zu produzieren. Dieser kann dann gut gespeichert werden. Weiter gehen wir davon aus, dass immer mehr Elektroautos in Verkehr sind und deren Batterien dann über die Mittagszeit mit Solarstrom aufgeladen werden können. 

Eine Photovoltaikanlage ist umso lohnender je höher der Eigenverbrauch ist. Die kWh sind also in Relation zum Eigenverbrauch zu setzen. Dieser sollte bei rund 25 Prozent oder höher liegen.

Batteriespeicher werden immer häufiger eingesetzt. Weil sie jedoch zu den heutigen Bedingungen nicht wirtschaftlich betrieben werden können, bieten wir sie nur als Verkaufslösung an und nicht im Contracting.

Bei aktuellen Projekten installieren wir heute Photovoltaik-Module mit zwischen 380 und 405 W (Watt), welche die aktuellsten Standardmodule darstellen. 365 Watt-Module sind schon seit mehreren Jahren verfügbar und sind somit nicht mehr die neusten Produkte.

Beide sind Optimierer und werden vorwiegend bei Anlagen mit Beschattungen oder komplizierten Dachformen eingesetzt.

Bei einem Mehrfamilienhaus ist meist die Dachfläche im Verhältnis zur richtig dimensionierten Photovoltaikanlage zu klein. In diesem Fall ergibt sich bereits ein hoher Eigenverbrauch. Die Situation sollte bei einem Mehrfamilienhaus individuell betrachtet werden. Dabei ist auch das Zusammenspiel mit einer möglichen Wärmepumpe und Ladestationen für E-Autos zu berücksichtigen. Gerne werden wir die optimale Lösung für Ihr Projekt mit Ihnen persönlich besprechen. Zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.

fragen zum eigenverbrauch und einspeisung

Eine Rückspeisung ist auch bei einem Mittelspannungsbezug möglich. Die SAK übernimmt und vermarktet auch diesen Strom.

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV), welcher überall möglich ist und zum anderen gibt es auch Eigenverbrauchsgemeinschaften (EVG) von den Netzbetreibern. Mehr Informationen dazu finden Sie auf unserer Website: Eigenen Strom produzieren und verbrauchen mit SAK

Eine Inselanlage kann später jederzeit mit dem Netz verbunden werden und die überschüssige Energie ins Netz eingespeist werden. Das bedingt aber den Bau eines Netzanschlusses.

Es gibt Möglichkeiten zur Speicherung in eine Batterie oder für einen Zusammenschluss zum Eigenverbrauch mit den Gebäuden der Nachbarparzellen (hier darf einfach kein öffentliches Stromnetz dazwischen sein, also die Stromleitungen müssen privat sein).

Ja, es gibt Beispiele von autarken Gebäuden, die mit Photovoltaik den Strom für den Eigenverbrauch produzieren und den Überschuss in Wasserstoff umwandeln und so die Energie für den Winter oder die Nacht speichern können. Solche Objekte sind bislang mit hohen Investitionen verbunden. 

Der Preis darf für die kWh im Eigenverbrauch maximal in der Mitte vom Bezugspreis und den Gestehungskosten der Photovoltaikanlage sein. Die entsprechende Verordnung ist in Überarbeitung und wird voraussichtlich 2023 vereinfacht in Kraft treten.

Das kommt sehr stark auf die Strommenge an. 2 Rp/kWh Einsparung scheinen wenig, aber bei 200’000 kWh pro Jahr sind das 4’000 Fr. Bei 600’000 kWh sind das schon 12’000 Fr./Jahr.

Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen den Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV), welcher überall möglich ist und zum anderen gibt es auch Eigenverbrauchsgemeinschaften (EVG) von den Netzbetreibern. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Website: Eigenen Strom produzieren und verbrauchen mit SAK

Das wird bei der genauen Analyse eines Projekts berechnet und ist bei jedem Objekt anders.

Dazu kann eine Eigenverbrauchsgemeinschaft gebildet werden. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Website: Eigenen Strom produzieren und verbrauchen mit SAK.

Der Rückliefertarif der Überschussenergie wird jedes Jahr von ihrem Netzbetreiber bestimmt. Eine Einspeisevergütung wie der KEV (Kostendeckende Einspeisevergütung) gibt es heute für Photovoltaikanlagen nicht mehr. Es gibt einen Beitrag als «Investitionsbeitrag» in Grössenordnung von 25-30% der Investitionskosten.

Der Preis darf für die kWh im Eigenverbrauch maximal in der Mitte vom Bezugspreis und den Gestehungskosten der Photovoltaikanlage sein. Die Verordnung ist in Überarbeitung und wird voraussichtlich 2023 vereinfacht in Kraft treten.

Fragen zu contracting, finanzierung und kosten

Beim SAK Contracting liegt die ganze Finanzierung bei der SAK. Bei kleineren Anlagen (Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser) bieten wir auch Verkaufsanlagen an.

Ja, wir beteiligen uns mit unseren Wärmpumpenanlagen im Contracting an Zusammenschlüssen zum Eigenverbrauch (ZEV) zum gleichen Tarif wie die anderen Verbraucher. Auf die Rentabilität der Wärmepumpe hat das im Allgemeinen wenig Einfluss, da bestehende Anlagen aktuell hauptsächlich bei Niedertarif beziehen. Der interne Solartarif ist meistens nur geringfügig günstiger. Aber auf die Rentabilität der Photovoltaikanlage hat so eine Beteiligung sicherlich einen positiven Effekt.

Wir berechnen den «fixen» Strompreis für die Dauer von 25 Jahren anhand der heute notwendigen Investitions- und Betriebskosten. Es ist auch denkbar, dass der «Solartarif» zum Beispiel 0.05 Fr./kWh günstiger als der Bezugstarif ist. Ein Contracting kann auch als «Fixierung» des Strompreises für einen längeren Zeithorizont betrachtet werden.

Das unterscheidet sich von Projekt zu Projekt und wird individuell analysiert. Als Richtwert sollte der Eigenverbrauch grösser als 25% sein.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten nach 25 Jahren. Grundsätzlich geht die Anlage in das Eigentum des Gebäudebesitzers über. Der Contracting-Vertrag kann auch verlängert werden.

Wir haben keinen «Fixpreis» für mehrere Photovoltaikanlagen im Contracting. Der Solarstrompreis ist abhängig von der Dachgrösse, von der Art des Daches, vom Netzanschluss, der Ausrichtung, der Lage des Gebäudes und vom Eigenverbrauchsanteil. Das wird bei einer Projektbetrachtung alles berücksichtigt und resultiert dann in einer bestimmten Menge an «Strom zum Nulltarif» und dem Fixtarif für Eigenverbrauch. 

2’000 m2 Panelfäche ergibt rund 360 kW Photovoltaikanlage. Die Kosten für Panels und Unterkonstruktion sind momentan sehr ungewiss und auch die Verfügbarkeit ist schwierig zu definieren. Als Richtwert für die komplette Installation einer 360 kW Photovoltaikanlage, inklusive Umbau, Hauptverteilung, Absturzsicherung und Energiezähler – jedoch ohne Netzverstärkung, Gemeindegebühren oder andere Abgaben liegt bei rund 400’000 bis 500’000 Fr.

Nein, bis jetzt nutzen wir keine Batteriespeicher für Contracting-Anlagen. Diese wären gross und entsprechend teuer.

Hier empfehlen wir dem Eigentümer eine Photovoltaikanlage selbst zu finanzieren und damit den Eigenverbrauch abzudecken. Photovoltaikanlagen sind auch bei kleineren Dachflächen sinnvoll.

Das Contracting ist bei Niederspannungsanschluss wie auch bei einem Mittelspannungsbezüger möglich. Das Contracting sieht gleich aus. Es unterscheidet sich lediglich das Messkonzept.

Grundsätzlich offerieren wir die Photovoltaikanlagen selber, aufgrund der aktuellen Lage benötigt es auch bei uns etwas Geduld.

Der Abschreibungszeitraum für Photovoltaikanlagen liegt zwischen 25 und 35 Jahren. Die Amortisationszeit kann viel kürzer sein und ist abhängig von den Kapitalkosten, dem Eigenverbrauchsanteil, dem Rückliefertarif und der Strompreisentwicklung.

Das erinnert an «Kristallkugel lesen». Der Strompreis ist von sehr vielen Faktoren abhängig, beispielsweise Gaspreis, Teuerung, politische Lage, Saison-/Tageszeit oder auch Kraftwerksverfügbarkeiten. Momentan zeigen die Preise für die Zukunft relativ steil nach oben. 

administrative fragen

Ja, die Photovoltaikanlage wird beim SAK Contracting im Grundbuch mit einer Personaldienstbarkeit eingetragen.

Sie finden die Aufzeichnung des Webinars hier www.sak-studio.ch. Die Präsentation erhalten Sie auf Anfrage an marketing@sak.ch.

Das Webinar kann jederzeit unter folgendem Link angeschaut werden.

Programm

Photovoltaik für Mehrfamilienhäuser, Industrie und Gewerbe

Live-Webinar

Dienstag, 26. April 2022, von 16.00 Uhr bis 17.00 Uhr

PhotovoltaikAnlagen für Industrie und Gewerbe

Ralph Egeter, Leiter Projektentwicklung, SAK (St.Gallisch-Appenzellische Krafwerke AG)

  • Nutzen und Rentabilität grosser Photovoltaikanlagen auf Industriegebäuden

  • Projektbeispiele

  • PV-Contracting als Finanzierungsoption

  • Eigenverbrauch mit Kostenbeispiel aus der Praxis

 

Projekterfahrung: live-interview mit Primcut AG, Neu St.Johann

Jürg Maienfisch, Inhaber, Primcut AG

  • Beweggründe für das Photovoltaik-Contracting

  • Erfahrungen aus dem Projekt

  • Empfehlungen aus Kundensicht

 

Photovoltaik für Mehrfamilienhäuser

Roland Grob, Leiter Prosumer, SAK (St.Gallisch-Appenzellische Krafwerke AG)

  • Dimensionierung, Planung und Bau

  • Betrieb und Abrechnung

  • Finanzierungsmodelle und Contracting

  • Optimaler Einsatz zusammen mit Wärmepumpen und Ladestationen für E-Autos

  • Beispiele aus Planung, Bau und Betrieb

wissenswertes zum thema photovoltaik

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Wir bieten speziell für Grossüberbauungen ein «Eigenverbrauchscontracting» an. Wir übernehmen die Kosten der PV-Anlage - Sie profitieren von günstigerem Solarstrom.

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