sak smart

Die SAK macht sich fit für die Energiezukunft.

In den kommenden zehn Jahren werden alle Haushaltstromzähler im SAK Versorgungsgebiet durch intelligente Geräte – sogenannte Smart Meter – ersetzt.

smart meter - was ist das?

Ein Smart Meter ist ein Haushaltstromzähler mit einem Kommunikationsmodul zur stichtaggenauen Messung des Stromverbrauchs mit Anbindung an ein Fernauslesesystem. Zudem verfügt er über technische Schnittstellen, mit welchen zu gegebener Zeit die Anbindung an weitere intelligente Komponenten möglich ist.

Mit dem Smart Meter kann der Kunde seinen Stromverbrauch wie bisher abfragen. Neu besteht die Möglichkeit, dass der Stromverbrauch für die Rechnungsstellung fernausgelesen werden kann. Die manuelle Zählerauslesung vor Ort entfällt und eine stichtaggenaue Rechnungsstellung (Mieterwechsel) ist möglich. Ebenfalls wird die Rahmenbedingung für den liberalen Strommarkt, welche eine vierteljährliche Zählerfernauslesung vorsieht, erfüllt. Geplant ist zudem, dass der Kunde seine individuellen Verbrauchsdaten über einen geschützten Zugang auf einem Webportal einsehen kann.

  • Stichtaggenaue Fernauslesung
    Mit Smart Meter kann der Stromverbrauch für die Rechnungsstellung stichtaggenau fernausgelesen werden. Zudem werden die Rahmenbedingungen für den liberalen Strommarkt erfüllt und mit dem geplanten Webportal kann dem Kunden ein weiterer Zusatznutzen geboten werden (Details siehe vorangehende Antwort).
  • Technologiewechsel Rundsteuerung
    Mit dem Wechsel der Haushaltstromzähler geht für die SAK auch ein Technologiewechsel zur Ablösung der Rundsteuerung einher. Die Smart Meter übernehmen neu die Funktion der heutigen Rundsteuerungsanlage und bieten dabei wesentliche Vorteile. Die Rundsteuersignale steuern unter anderem die Normal- und Schwachlast (Doppeltarif) sowie Sperrzeiten von Verbrauchern wie Elektroboiler, Wärmepumpen etc. Bisher müssen Signaländerungen über die Rundsteuerung vor Ort erfolgen. Die neue Technologie erlaubt eine bi-direktionale Kommunikation und damit ein zentrales Steuern und Einpflegen individueller Befehle auf das System. Die SAK nutzt für den Smart Meter Rollout die Gelder, welche für den altersbedingten Ersatz der Rundsteuerung notwendig wären und generiert somit keine Zusatzkosten (Details siehe nächste Antwort).
  • Grundlage für Energiezukunft
    Die technischen Schnittstellen erlauben zu gegebener Zeit die Anbindung an weitere intelligente Komponenten wie intelligente Gerätesteuerung zwecks Steuerung oder Stromeinsparung.

Der Technologiewechsel korrespondiert mit den entsprechenden Empfehlungen des Bundesamtes für Energie (BFE) bezüglich Ausgestaltung und Einführung intelligenter Messsysteme beim Endverbraucher in der Schweiz. Die SAK als Netzbetreiberin ist zuständig und verantwortlich für die Messdatenbereitstellung. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen der regulären Instandhaltung und Modernisierung der SAK Verteilnetzinfrastruktur.

Die Smart Meter übernehmen neu die Funktion der heutigen Rundsteuerungsanlage und bieten dabei wesentliche Vorteile. Der Stromzähler steuert nun Boiler, Wärmepumpen und Speicherheizungen. Dabei können mittels zwei Steuerkontakten entsprechende Freigaben bzw. Sperrungen vorgenommen werden. So erfolgen beispielsweise die Boilerfreigaben an allen Wochenenden neu jeweils während den Nachtstunden. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die möglichen Schaltzeiten von Boilern und Speicherheizungen mit Relais K1: 

Gruppen Wochentage Ein Aus Bemerkungen
0 Montag bis Freitag
Samstag bis Montag
23.00 Uhr
13.00 Uhr
07.00 Uhr
07.00 Uhr
Boilerfreigabe 8h mit Wochenendfreigabe Samstag bis Sonntag
0 Täglich 22.00 Uhr 06.00 Uhr Freigabe Speicheröfen, Boiler 8h
1 Täglich 22.00 Uhr 06.00 Uhr Freigabe Boiler 8h
2 Täglich 23.00 Uhr 07.00 Uhr Freigabe Boiler 8h
3 Täglich 00.00 Uhr 07.00 Uhr Freigabe Boiler 7h
4 Täglich 01.00 Uhr 07.00 Uhr Freigabe Boiler 6h
5 Täglich 02.00 Uhr 07.00 Uhr Freigabe Boiler 5h
6 Täglich 03.00 Uhr 07.00 Uhr Freigabe Boiler 4h

Beim zweiten Relais K2 sind die Sperrzeiten in allen Gruppen gleich.

Gruppen Wochentage Ein Aus Bemerkungen
0 - 6 Montag bis Freitag 11.00 Uhr 12.00 Uhr Sperren von Wärmepumpen, Boilertagesnachladungen usw.

Ein Smart Grid (intelligentes Netz) umfasst die kommunikative Vernetzung der gesamten Energieversorgungskette vom Erzeuger bis zum Verbraucher. Entsprechende Bestrebungen und Projekte werden auf internationaler und nationaler Ebene wie auch von der SAK laufend geprüft.

Smart Meter zählen gemäss Informationen des BFE zu einer der möglichen Massnahmen der Energiestrategie 2050. Entsprechende Produkte und Schnittstellen, welche die Energieeffizienz unterstützen, werden weltweit laufend entwickelt und professionalisiert.

Die SAK hat sich intensiv mit den datenschutzrechtlichen Fragen, aber auch der Thematik Datensicherheit auseinandergesetzt und hält die entsprechenden Gesetzgebungen und Standards jederzeit ein.

Von den Smart Meter werden nur anonymisierte Daten (ohne Adressinformationen) ausgelesen. Die Verknüpfung mit den Kundendaten erfolgt erst in den Systemen. Die gewonnenen Verbrauchsdaten werden für eine stichtaggenaue Rechnungsstellung verwendet.

Die SAK bearbeitet die vom Smart Meter erfassten Personendaten gemäss den anwendbaren datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Personendaten sind für Dritte nicht zugänglich. Ausnahme: Müssen Dritte für die Bearbeitung der Daten hinzugezogen werden, werden diese von der SAK zur Geheimhaltung verpflichtet (SAK ABN Art. 10a).

Konkrete regulatorische Vorgaben und Rahmenbedingungen zur vollen Strommarktöffnung werden durch das BFE und weitere Ämter wie beispielsweise die eidgenössischen und kantonalen Datenschutzbehörden definiert. Selbstverständlich hält sich die SAK an die entsprechenden Gesetzgebungen. Bis dahin verwendet die SAK die gewonnenen Daten lediglich für die stichtaggenaue Rechnungsstellung und gewährleistet dabei wie bisher eine höchstmögliche Sorgfalt. Auch in Bezug auf den Datenschutz.

Die Zählerfernauslesung erfolgt über ein Kommunikationsmodul. Dieses Modul übermittelt die Verbrauchsdaten via Stromleitung. Dank der leitungsgebundenen Kommunikation gibt es kein zusätzliches Abstrahlverhalten. Die Spannungspegel für die Kommunikation sind auf einem sehr geringen Niveau und kommen nicht annähernd an die Grenzwerte für Personenschutz (BAKOM).