27.08.2021

Leicht steigende Strompreise für das Jahr 2022 trotz sinkender Kosten aus SAK Eigenproduktion

Die Strompreise der SAK (St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG) – zusammengesetzt aus den Komponenten Energie, Netznutzung und Abgaben – steigen 2022 um rund 1,7 Prozent. Für einen durchschnittlichen 4 Personen-Haushalt (ElCom-Verbrauchskategorie H4) bedeutet dies monatliche Mehrkosten von rund CHF 1.30. Hauptsächlicher Grund für die Preiserhöhung sind gestiegene Kosten der vorgelagerten Netze von Swissgrid und Axpo.

Energie: Sinkende Preise
Die Beschaffungskonditionen für die am Grosshandelsmarkt gehandelte Energie sind gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen. Im Gegenzug konnten die Kosten der SAK Eigenproduktion reduziert wer-den. Grund dafür sind Erneuerungsinvestitionen an den SAK Kraftwerken in der Vergangenheit. So konnten unter anderem im Sommer 2021 die Umbauarbeiten am Wasserkraftwerk Schils erfolgreich abgeschlossen und dadurch die Liefermenge für das Jahr 2022 um rund 8 GWh erhöht werden. Weiter tragen bessere Konditionen bei der Beschaffung der ökologischen Mehrwerte, wie die Herkunftsnach-weise (HKN) aus Wasserkraft, am Grosshandelsmarkt zur resultierenden Preissenkung bei. Aus den genannten Gründen resultiert gegenüber dem Vorjahr insgesamt eine leichte Preissenkung für die Energielieferung. Haushaltskunden zahlen im kommenden Jahr durchschnittlich rund 0,10 Rappen bzw. rund 1,2 Prozent weniger pro Kilowattstunde Energie (ElCom-Verbrauchskategorie H4).

Netznutzung: Steigende Preise
Für die Netznutzung inklusive Systemdienstleistungen steigen die Entgelte 2022 gegenüber 2021 für einen durchschnittlichen 4 Personen-Haushalt (ElCom-Verbrauchskategorie H4) um 0,45 Rappen bzw. 4,88 Prozent pro Kilowattstunde leicht an. Die wesentlichen Einflüsse liegen in den stark steigenden Netzkosten von Swissgrid und folgedessen in den erhöhten Vorlieger-Netznutzungstarifen der Axpo. Diese liegen ausserhalb des Einflussbereichs der SAK, und die Erhöhung der Tarife auf Netzebene 1 wird nicht nur bei der SAK, sondern schweizweit Auswirkung haben. Der Ansatz für die allgemeinen Systemdienstleistungen (SDL) bleibt gegenüber 2021 bei 0,16 Rappen pro Kilowattstunde unverändert.

Abgaben: Unveränderte Preise
Die Abgaben für den Netzzuschlag betragen unverändert 2,3 Rappen pro Kilowattstunde.

Im Durchschnitt leicht höhere Preise
Die Anpassungen der einzelnen Tarifkomponenten wirken sich unterschiedlich auf die verschiedenen Kundensegmente je nach Verbrauchsverhalten aus. Für einen durchschnittlichen 4 Personen-Haushalt (ElCom-Verbrauchskategorie H4) steigt der Strompreis der SAK Standardqualität «naturstrom basic» im kommenden Jahr um 0,35 Rappen pro Kilowattstunde, bzw. um monatlich CHF 1.30.

Einfachere Vergütung für Rücklieferungen von Photovoltaikproduzenten
Seit anfangs 2021 vergütet die SAK die Photovoltaikproduzenten im SAK Stromnetz mit der automati-schen Abnahme ihrer Herkunftsnachweise (HKN) zu Marktkonditionen direkt. Voraussetzung ist, dass diese keine Einspeisevergütung (KEV) oder andere Förderungen mit Anrechnung von Herkunftsnach-weisen (HKN) erhalten. Die Umstellung konnte erfolgreich realisiert werden, im Sommer 2021 waren bereits rund 1'700 Anlagen angemeldet. Mit diesem Systemwechsel baut die SAK ihre Rolle als Vermitt-lerin zwischen Markt und Produzenten aus und fördert die regionale Stromproduktion. Neben der Ver-gütung für die eingespeiste Energie erhält ein Produzent dadurch seit 2021 zusätzlich 2,90 Rappen pro Kilowattstunde für die Lieferung der HKN. Somit werden kleine und mittelgrosse Anlagen insgesamt mit 9,43 Rappen pro Kilowattstunde vergütet. Die betroffenen Produzenten wurden von der SAK im Herbst 2020 direkt über die neue Möglichkeit informiert. Die Rückliefertarife für Energie und HKN bleiben für 2022 konstant. Dies gilt auch für Neuanlagen. Für alle bestehenden Anlagen, welche noch nicht ange-meldet sind, besteht weiterhin die Möglichkeit zum Systemwechsel der HKN-Abnahme via Anmeldung bei der SAK.

Ausbau Produktionsstandort Schweiz
Mit der Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks Schils in Flums im Sommer 2021 konnte das mehrjäh-rige Erneuerungsprojekt erfolgreich abgeschlossen werden. Das Wasserkraftwerk Schils weist eine um 20 Prozent höhere Produktion aus, mit welcher rund 2'000 Haushalte zusätzlich mit Strom versorgt werden können. Mit dem Sanierungsprojekt investiert die SAK weiter in erneuerbare Energie aus der Region und unterstützt dadurch den Produktionsstandort Schweiz. Eigens produzierter Strom kann – je nach Niveau der Grosshandelspreise – günstiger als zugekaufter sein. Im Lieferjahr 2022 wirkt sich die Produktionssteigerung preislich sinkend auf die SAK Strompreise aus.

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