03.01.2022

SAK erwirbt Nutzungsrecht im Unterwerk Salwiese der SN Energie

Die SAK (St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG) hat per 1. Januar ein Nutzungsrecht im Unterwerk Salwiese der SN Energie erworben. Hierfür wurde eigens ein neuer Transformator mit drei Wicklungen eingebaut, damit neben SN Energie und EKT (17 kV) auch die SAK (20 kV) das Unterwerk für ihre Versorgung nutzen können. Die Rechtevergabe erfolgte im Rahmen des Gemeinschaftsprojekts «Zielnetz Bodensee», mit welchem die drei Energieversorger die Elektrizitätsversorgung im Gebiet zwischen Arbon, Horn, Steinach, Goldach und Rorschach optimieren. Ziel des Projekts ist die Reduktion und gemeinsame Nutzung historisch gewachsener Netz-Infrastrukturen. Mit dem Erwerb des Nutzungsrechts ist nun die erste Umsetzungsphase des Grossprojekts erfolgreich abgeschlossen worden.

Im Jahr 2015 entschieden sich die drei Energieversorger SAK, EKT und SN Energie ihre Netzinfrastrukturen im Raum zwischen Arbon, Horn, Steinach, Goldach und Rorschach gemeinsam zu optimieren. Die drei Unternehmen betrieben bisher in den besagten Gebieten unabhängige Stromnetze und insgesamt fünf Unterwerke – manche davon stehen nur wenige Meter voneinander entfernt. Mit dem Projekt «Zielnetz Bodensee» werden die drei Netzbetreiber nun die fünf historisch gewachsenen Unterwerksstandorte auf deren zwei reduzieren. Die beiden verbleibenden Unterwerke werden im Rahmen des Projekts modernisiert. Die erste Umsetzungsphase startete im Jahr 2019 und umfasste unter anderem den Einbau eines Dreiwicklungs-Transformators im Unterwerk Salwiese der SN Energie in Arbon, sodass dieses gemeinschaftlich genutzt werden kann. Am 1. Januar 2022 erwarb die SAK nun offiziell das Nutzungsrecht – die erste Umsetzungsphase vom «Zielnetz Bodensee» konnte somit erfolgreich beendet werden. Eigentümerin des Unterwerks Salwiese bleibt weiterhin die SN Energie. 

Unterwerk mit Dreiwicklungs-Transformator

Unterwerke dienen dem Zweck, Strom aus dem Hochspannungsnetz von 110 kV auf die Mittelspannung des jeweiligen regionalen Netzbetreibers zu transformieren. Die Höhe der Spannung hängt von den jeweiligen historisch gewachsenen Infrastrukturen der einzelnen Netzbetreiber ab und kann demnach zwischen den Betreibern variieren. Die SAK hat eine andere Netzspannung (20 kV) als SN Energie und EKT (17 kV). Damit die gemeinschaftliche Nutzung des Unterwerks Salwiese überhaupt möglich wurde, musste dieses umgebaut und mit einem Dreiwicklungs-Transformator ausgerüstet werden, wie Roman Helfenberger, Leiter Regionalnetze Rheintal Sarganserland und Projektleiter Ausführung «Zielnetz Bodensee» SAK, erklärt: «Dieser Transformator kann Hochspannung auf die beiden separaten Spannungen von 20'000 und 17'000 Volt transformieren. Das nun gemeinsam genutzte Unterwerk ist auf den Betrieb aller drei Energieversorgungsunternehmen, SN Energie, EKT und SAK, eingestellt. Die EKT wird das Nutzungsrecht aber zu einem späteren Zeitpunkt erwerben. Nach den notwendigen Verkabelungsarbeiten im Oktober 2021 nahmen wir den Dreiwicklungs-Transformator in Betrieb. Seither versorgen wir die Gemeinde Steinach im SAK Versorgungsgebiet mit Strom über das umgebaute Unterwerk Salwiese in Arbon.» 

Kostenvorteile und Landschaftsaufwertung

Der Abschluss der ersten Umsetzungsphase ist für die drei Netzbetreiber ein erster grosser Meilenstein – das Projekt dauert aber noch viele Jahre bis zum definitiven Abschluss. Die bestehenden fünf Unterwerke werden noch bis im Jahr 2030 weitergenutzt. Erst nach erfolgter Modernisierung der beiden verbleibenden Unterwerke werden die übrigen drei vom Netz genommen. Das «Zielnetz Bodensee» führt langfristig zu Kostenvorteilen bei gleichbleibenden Sicherheits- und Qualitätsstandards, wie Jürg Solenthaler, Leiter Geschäftsbereich Netze SAK, ausführt: «Vor allem in den Bereichen Netzbetrieb und Instandhaltung profitieren alle drei Energieversorgungsunternehmen. Bis zur vollständigen Realisierung verringern sich die Netzkosten im Zielnetzgebiet gegenüber den Kosten für einen Eins-zu-eins-Ersatz um einen zweistelligen Millionenbetrag. Aufgrund der Netzgrössen sind die finanziellen Einsparungen für den einzelnen Kunden jedoch nur gering spürbar. Anwohner werden dafür durch ein stark entlastetes Landschaftsbild belohnt, welches vor allem durch den Rückbau von Hochspannungsleitungen im Gebiet sichtbar werden wird.»

 

Weitere Auskünfte

Roman Griesser, Leiter Unternehmenskommunikation SAK (St.Gallisch-Appenzellische Kraftwerke AG),
Telefon +41 71 229 52 09